Hallo Michael.
Zu Deiner Frage gibt es einiges zu sagen. Vieles davon ist theoretischer Natur. Gibt aber einen guten Einblick in denn Umgang mit einer Schleuder.
Die Abbildungen auf Münzen oder auch auf Steinen halte ich persönlich für sehr gut gelungene Darstellungen eines Schleuderes.
Auffällig auf denn Münzen ist, das der Schleuderer darauf wohl ein links Schütze ist. Das mag tatsächliche einige Vorteile gegenüber Rechtshändern haben. Ein Geschoss von einer Schleuder lässt sich schon mit einem Schild schlecht abwehren, mit dem Schwert noch viel weniger.
Warum aber die Position über Kopf?
Auf diese Frage gibt es mehrere wahrscheinliche Antworten.
Die Erste: Es ist eine bildliche Darstellung. In dieser Haltung ist ein
Schleuderer am besten zu erkennen.
Die Zweite: Die Haltung weißt auf eine verwendete Technik hin. Sprich wie
geschossen wurde. Auf Slinging. org findet man zahlreiche
Möglichkeiten die dafür in Frage kommen. Wenn Du magst,
schaue dir dort die verschiedenen Stilrichtungen an.
Ich selbst halte nicht sehr viel von diesen Stilen, da sie sich für
mich nicht wirklich bewährt haben und ich manche für wirklich
ungesund und für weit hergeholt halte.
Aber mache Dir da Dein eigenes Bild bitte.
Die Dritte: Ähnlich wie bei der zweiten Möglichkeit, halte ich die gezeigte
Stellung tatsächlich für eine korrekt gezeigte Technik. Und zwar
der Technik des Zielens. Klingt vielleicht erstmal komisch, ist für
mich aber sehr wahrscheinlich. Im Gegensatz zu Bogen oder
Speer wird mit der Schleuder mit dem Bauchnabel gezielt. Wie
das??? Ganz einfach. Beim genauen Schuss, sollte der
Bauchnabel genau auf das Ziel zeigen. So stellst du sicher, das
Deine Hüfte genau parallel zum Ziel steht. Zeigt Dein Nabel zu
weit links am Ziel vorbei, wird auch Dein Treffer am Ziel vorbei
gehen. Geht Dein Schuß aber zu weit rechts vorbei, kommt
Deine Schußpower aus Deinem Arm. Er sollte aber ähnlich wie
bei viele Schlagtechniken aus dem Kampfsportbereich aus der
Hüfte kommen.
Hier mal der genaue Ablauf.
Ich hoffe sehr es wird verständlich. Es ist nämlich viel leichter es zu zeigen als zu erklären.
Du stellst Dich Deinem Ziel gegenüber.
Mach mit dem linken Bein einen leichten Schritt nach vorn. (je nach Händigkeit)
Dein Bauchnabel zeigt genau auf Dein Ziel.
Du hälst die Schleuder mit beiden Händen ( je nach Händigkeit)
und zwar so das die Schulter locker ist und wie die Hüfte parallel zum Ziel steht.
Hebe beide Arme über Kopf und hole mit deinem Schußarm nach hinten aus.
Dabei wird sich Dein Oberkörper leicht verdrehen und Du merkst wie Du Spannung aufbaust.
Jetzt hast Du genau die Stellung wie auf der Münze. Deine linke Schulter ( bei einem rechts Schützen) zeigt jetzt auf das Ziel. Deine Schußhand ist hinter Deinem Kopf
Jetzt wirds schwierig und wird von vielen falsch gemacht.
Du drehst Deine Schleuder an. (Propeller waagerecht über denn Kopf).
Jetzt komme mit der rechten Hüfte (bei einem rechts Schützen) explosiv nach vorne. Und zwar so, das Dein Bauchnabel wieder zum Ziel zeigt.
Die Hüfte wird Deine Schulter und Schußarm mit nach vorne bringen.
Dein Schuß sollte jetzt in etwa Kopfhöhe auf das Ziel fliegen.
Die Stellung des Rotors, bestimmt in welchem Winkel der Stein von der Schleuder abgeht. Stelle ich denn Winkel nach vorne an, wird der Schuß im Spitzen Winkel in denn Boden gehen. Steht der Rotor waagerecht über meinem Kopf, wird der Schuß auch waagerecht abgehen. Stelle ich denn Winkel sehr steil nach hinten, wird der Schuß sehr weit gehen.
Natürlich kann man viel variieren bei dem dem ganzen. Aber diese Technik halte ich für eine Solide Grundbasis.
Viel Spass beim ausprobieren.
Jaegoor
Ps.: auf dem Video kann man recht gut die Arbeit mit der Hüfte erkennen. Besonders bei denn Aufnahmen von oben.
http://www.youtube.com/watch?v=tBl8PuVvT7c
Frage: Hallo, fundamittre,
ich bin über die Ayla-Romane von Auel zum Thema Schleudern gekommen.
Auel hat die Grundlagen ihrer Romane intensiv studiert,
deswegen gehe ich normalerweise davon aus, dass sie weiß,
was sie schreibt.
Nun beschreibt sie bei Ayla eine Doppelschusstechnik,
nach der sie das Ende der Schleuder direkt nach einem Schuss wieder
auffängt, einen neuen Stein einlegt und unmittelbar darauf noch
einmal schließt.
Geht das wirklich? Da ist doch so viel Speed drauf...
PS: ich bin ganz fasziniert vom Schleudern und möchte das auch mal
probieren. Mit Spaß und Faszination habe ich schon mehrere
verschiedenen Varianten geflochten, zumindest das geht mir
leicht von der Hand...
Marion
Hallo Marion,
trotz allem Respekt gegenüber den oft ziemlich guten Recherchen von Jean Auel halten wir die geschilderte Doppelschusstechnik nicht für effizient, jedenfalls nicht, wenn man präzise treffen will. Ein Aspekt bei einem guten Schuss ist nämlich in der Tat, dass man "nachhält", also die Schleuder nicht eher "einholt", bis das Geschoss eingeschlagen ist. Etwas Vergleichbares gibt es beim Bogenschießen, wo der Bogen erst nach dem Auftreffen des Pfeils abgesetzt wird.
Nicht schlecht dargestellt ist allerdings Aylas Schleudern im Film. Daryl Hannah muss einen guten Coach gehabt haben.
Ein (wiederholter) Tipp zum Schleudern: Fang mit Tennisbällen an, die tun bei Fehlschüssen i.d.R. nicht sehr weh, machen nichts kaputt und sind leicht wiederzufinden. Wenn Du einen guten Platz zum Schleudern gefunden hast, an dem Du nichts und niemandem Schaden zufügen kannst, kannst Du Dich langsam zu Steinen hin steigern.
Viele Grüße
Caradoc
Hallo :-),
Ich interessiere mich sehr fürs Schleudern, habe mich auch inzwischen
gut eingelesen und immer mehr Lust, endlich selber zu schleudern.
Mein Problem ist, dass ich gern eine Schleuder kaufen würde, nur um sicher zu gehen,
dass nichts schief geht, was bei einer selbstgebauten ja durchaus,
besonders bei einem blutigen Anfänger, passieren kann..
Von dieser würde ich dann lernen und dann erst meine eigenen versuchen
zu bauen. Ich finde aber keinen Vertrieb hierfür, man findet immer nur
Zwillen (welche ich auch schon besitze und ausübe).
Wissen Sie wo man welche kaufen kann?
Eine zweite Frage hätte ich auch noch,
was ist ihre bisherige maximale Reichweite mit den besagten ca 100g
Geschossen?
Vielen Danke!
MfG,
Alex
Hallo Alex,
eine der wenigen Möglichkeiten, Schleudern zu kaufen, ist bei http://www.amdocraft.com/shop/en/e10.html Das sind Schleudern aus Tibet, aber ich weiß noch nicht, wie
sie sich schießen. Ein ziemlich guter Schleuderbauer in den USA ist Timothy Potter http://www.seekyee.com/Slings/pp.htm . Falls Du Bekannte hast, die nach Peru oder Bolivien reisen, kannst Du sie
bitten, Dir huaracas (Schleudern) von dort mitzubringen.
Generell raten wir aber eher dazu, Schleudern selbst zu bauen. Für den Anfang muss es nichts Ausgeklügeltes sein. Bei slinging.org gibt es ein paar ganz gute
Anleitungen für einfache Schleudern, auch für Leute, die wie wir hier bei funda mittere nicht so große Paracord- und Plastikfans sind. Mit ein bisschen Übung ist man irgendwann in der Lage, sich
auch eine Honda Popular zu basteln. Beim Selbermachen lernt man am meisten über Schleudern und das Werfen mit ihnen, und außerdem macht es am meisten Spaß.
Die Wurfweite ist sehr abhängig vom persönlichen Können, der Schleuder und der Munition. Den amtierenden deutschen Meister Jaegoor habe ich schon um die 250 m weit
schleudern sehen; ich selber komme an einem guten Tag vielleicht knapp an die 100 ran.
Viele Grüße
Caradoc
Hallo, ich hab mir auch mal eine Schleuder gebaut. Ca. 135 cm lang. Komme damit auf eine Rotationsgeschwindigkeit von ca. 0.35 Umdrehungen pro Sekunde wenn ich mich
sehr an-strenge. Bedenkt man, das der Rotationsmittelpunkt etwa 150 cm (Hand + Teil des Unter-arms) von dem Geschoss entfernt ist, erreiche ich damit eine ungefähre Abschussgeschwin-digkeit von
ca. 27 Meter pro Sekunde. Ich meine eine sehr viel höhere Abschussgeschwindig-keit ist nicht drin. Schießt man in einem Winkel von ca. 45 Grad ab erreicht man damit eine maximale Wurfweite (im
luftleerem Raum) von ca.115 Metern.(Bitte mit Berechnungsfor-meln für den schiefen Wurf überprüfen). Der Test in der Praxis ergab mit einer 3cm glatten Marmorkugel(ich denke mal das ist ein
Geschoss mit sehr geringem Luftwiderstand, jeden-falls geringer als die ovalen Geschosse aus der Römerzeit) eine Reichweite von ca. 95 Me-tern. Bei Wikipedia werden Reichweiten von über 200
Metern angegeben!!!!. Das kann ich nicht glauben!!! Bitte mal mir über eigene Erfahrungen berich-ten. Könnte natürlich auch sein das ich etwas falsch mache. Ein Versuch mit einer
kürzeren
Schleuder (80cm, eine Länge die hier empfohlen wird) ergab noch sehr viel geringere Reich-weiten.
MfG Hans Dieter
"Was mir aber fehlt, ist eine Größe für das Ziel! Wenn ich mir eine bauen will
bräuchte ich nen Anhaltspunkt dafür".
Pascal vom Immenhof
Hallo Pascal,
diese Info findest Du im "kleinem Regelwerk"
Aber zur besseren Übersicht hier nochmal die Maße und ein paar Tips.
Die Ariane entspricht in ihren Abmessungen genau der spanischen Diane.
Einziger Unterschied ist der schwarze Metallrand.
Die Platte selbst ist aus Usp Fußbodenverlege Platten. Diese liegen doppelt, sind verschaubt und verklebt.
Das Zentrum ist eine 4,5mm dicke Stahlplatte. Wir haben auch ein Ziel wo diese Platte 8mm dick ist. Diese Platte muß 2cm abstehen.
Auf jedenfall sollte man diese Platte nicht zu schwach wählen. Selbst 4,5mm habe ich bereits mehrfach kaputt geschossen.
Die 8mm dicke Platte verformte sich bereits nach einer halben Stunde Beschuss ebenfalls. Gelegentlich muß man das ganze also abnehmen und ausbeulen.
Der Ständer wie Du ihn auf dem Bild siehst, steckt in einer Boden Schraubhülse. Gibt es in jedem Baumarkt.
Man kann das Ziel aber auch anders aufstellen.
Wie man halt möchte.
Wenn Du noch Fragen hast, nur her damit
Frage: Hallo fundamittere,
ich habe eine Frage bezüglich des Briefs einer Schleuder: Was unterscheidet
einen normalen Brief von einem geschlizten? Ich habe auch Schleudern gesehen,
die statt eines Brief einen geteilten Lauf haben, hat das Auswirkungen auf die
Reichweite oder den Wurfablauf?
Ich bin gespannt auf eure Antwort.
Gruß
Roman
Larp-Gruppe Finthen-Drais
Antwort:Hallo Ihr,
erst einmal vielen Dank für euren Gästebucheintrag.
Es freut uns auch von anderen Slingern zu hören.Sicherlich ist auf unserer Seite noch nicht alles zu finden. So lange gibt es uns ja auch noch nicht. Weitere Anleitungen zum Bau sind geplant und auch schon in Arbeit. Eine einfache Anleitung findest Du bei unsren Freunden von Tir de Fona. Wir fertigen auch Schleudern aus Hanffasern. Das wird die nächste Anleitung werden. Diese Balearischen Schleudern sind in Spanien die einzigen, welche auf Tunieren erlaubt sind.
Nun zu deiner Frage. Schleuderbriefe können geschlossen, einfach oder auch mehrfach geschlitzt sein. Das hängt zum einen von der Art der Munition ab. Doppelkegel lassen sich aus so einer "Riemenschleuder" sehr gut verschießen. Aber man verhindert auf diese Weise auch ein Ausbeulen des Briefes. Ist das nämlich der Fall, kann der Stein sich regelrecht im Brief festsaugen.
Zum Thema Larp Schleudern. Fakt ist, Schleudern ist immer gefährlich. Man braucht recht lange, um es angemessen zu beherrschen. Auf Mittelalter-Schlachten, wo wir vertreten sind, verwenden wir Wasserbomben. 200g für Stabschleudern und 100g für Handschleudern.
Wasserbomben haben den Vorteil, dass sie beim Auftreffen zerplatzen und damit sofort ihr Gewicht verlieren. Doch harmlos sind sie deshalb noch lange nicht. Es kommt vor, dass Getroffene stürzen oder sogar Schilde durchschlagen werden. Also bitte diese Waffe nie unterschätzen.
Als "Safety" haben sich Tennisbälle bewährt. Anfänger sollten generell nur mit Tennisbällen trainieren.Wenn man diese schlitzt, richten sie wirklich keinen Schaden mehr an. Ihre Reichweite ist aber sehr begrenzt.
Wir hoffen, dass wir Eure Fragen beantworten konnten. Wenn weitere auftauchen, nur her damit. Für "Funda-mentale" Fragen stehen wir gern zur Verfügung.
Frage: Hi,
ich plane schon länger, mich intensiver mit Schleudern bzw. Stabschleudern
zu befassen.
Nun wollte ich mal wissen, gibt es Grundrichtwerte beim Bau einer Schleuder?
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Also z. B. bestimmte Längenverhältnisse zwischen Lauflänge und Körpermaßen des Schützen und wie wirkt sich das eventuell auf Schusseigenschaften
aus?
Wäre klasse, wenn ihr mir ein paar Tips geben könnt.
Daniel
Antwort: Hallo Daniel!
Das ist eine sehr interessante Frage. Wissenschaftlich wurde sie bisher noch nicht belegt aber auch nicht wiederlegt.
Ich kann Dir aber sagen, das ein Optimum sehr von dem Können des Schützen abhängt.
Als Faustregel gilt aber: je länger Deine Schleuder ist, desto schwieriger ist sie zu schießen.
Als Anfänger sollte man eher eine kurze Schleuder verwenden.
Die Balearen verwenden Lauflängen bis zu 60cm.
Wenn du ein körperbezogenes Maß schießen möchtest, strecke einfach Deine Arme seitlich aus. Die Schleuder sollte jetzt von der rechten Fingerspitze über die Brust gespannt bis zu linken Fingerspitze reichen.
Diese Länge hat sich bei mir als ein sehr gutes Maß erwiesen.
Wenn Du mit dieser Länge gut zu recht kommst, kannst Du Dich auch an längere Läufe waagen.
Ein Tipp noch zum Schluß: Konzentriere Deine Übungen von Anfang an eher auf ein Ziel. Wenn man gleich versucht auf Weite zu schießen, wird das mit Sicherheit keinen guten Einfluss auf Deine Technik haben.
Also lass es eher ruhig angehen.
Viele Grüße Jaegoor
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